Lernfeld 05

Kunden akquirieren und binden

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Wenn der Job von Kaufleuten eins nicht ist, dann einsam: denn ohne KundInnen läuft gar nichts. Wie du diese findest und nicht nur mit deinen Produkten und Dienstleistungen, sondern auch mit den richtigen Argumenten und aussagekräftigen Werbematerialien langfristig an dich bindest, erfährst du hier, in Lernfeld Nr. 5.
Hier findest du die wichtigsten Infos für die Marketing-Stellschrauben eines Unternehmens: alles rund um Marktforschung, Positionierung im Wettbewerb (was geht, und wo sind Grenzen?) und zielgruppengenaue Ansprache auf verschiedenen Wegen, z.B. ganz praktisch per Serienbrief. Schau doch gleich einmal rein!
Kontakt für Fragen und Hinweise: Heister, Werner [heisterwe].
Die Lernfeldbeschreibung der Kultusministerkonferenz findest du hier.
Lernfeld 5: Kunden akquirieren und binden
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Im Lernfeld 5 "Kunden akquirieren und binden" findest du die nachfolgend aufgeführten Inhalte.
Zum Vorgehen empfehlen wir dir:
  1. Informiere dich zunächst darüber, was Marketing bedeutet und wie sich Marketing als Managementtechnik entwickelt hat.  Wenn dir dein Ausbilder empfiehlt, dir die genauen Entwicklungsschritte auch für die Prüfung zu merken, dann nutze unseren speziellen Lerntipp und verbinde das Wissen mit einer Geschichte.
  2. Grundsätzlich ist es sehr wichtig, dass du anderen verständlich machen kannst, dass Marketing sozusagen eine Herzenssache ist, eine grundlegende Einstellung gegenüber den Kunden. Die Kunden stehen im Marketing eindeutig im Mittelpunkt.
  3. Aber diese Grundeinstellung alleine reicht nicht aus. Marketing muss auch mit passenden Methoden und Instrumenten durchgeführt werden. Manche davon sollen ganz kruzfristig wirken und Erfolge erzielen und aber immer dazu beitargen, dass langfristige Ziele erreicht werden bzw. Strategien gelingen.
  4. Alle Instrumente und Methoden sind im Marketingkonzept durch einen roten Faden verbunden. Wenn du gutes Marketing machen willst, so sind die Schritte immer wieder konsequent durchzugehen. Aus dem Grunde ist es optimal, wenn du die Abfolge im Marketingkonzept einfach auswendig lernst und möglichst oft auch in der Praxis enwendest.
  5. Dabei solltest du auf vier Aspekte besonders achten: (1) Auf die Marktforschung, weil nur wenn du Deinen Kunden genau kennst, also seine Bedürfnisse und sein Kaufverhalten, dann kannst du auch sehr gute Produkte und Dienstleistungen verkaufen und die Kunden begeistern. (2) Du benötigst immer auch eine langfristige Ausrichtung Deines Handelns und somit Strategien. Die kurzfrstigen Handlungen (Instrumente, Marketingmix) dienen dazu, dass diese Strategien gelingen. (3) Besonders wichtige Instrumente sind die Produktpolitk und die Preis- und Kommunikationspolitik. Es kommt also darauf an, dass du mit deinen Leistungen die Bedürfnisse der Kunden triffst, aber auch ihre Preisbereitschaft und dass du sie auf den richtigen Kanälen mit deinen Werbebotschaften ansprichst.
Noch ein Tipp, um Marketing im täglichen Leben zu "erspüren": Stelle immer mal wieder gedanklich fest, welche Marketingaktivitäten dir über Tag aufgefallen sind, wo dir Marketing begegnet ist. Unterhalte dich mit Freunden, Verwandten, Mitlernenden möglichst häufig über Marketing. Frage dich täglich, welchen Erfolgs- und Misserfolgsstorys im Marketing dir persönlich im Alltag begegnet sind (Nachstehende Grafik (c) Peter Plaumann).
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Lernfeld 5: Marketing - Gute und schlechte Beispiele findest Du im täglichen Leben
Podcast zur Mindmap
Marketing drückt eine Grundhaltung im Betrieb / Unternehmen aus, nämlich die konsequente Kundenorientierung. Dabei werden die Kunden mit ihren Bedürfnissen, Problemen und Wünschen in den Mittelpunkt des Handelns gestellt.

Plakativ bezeichnet bedeutet dies für den Bereich der Investitionsgüter „Denke im Kopf der Kunden!“, für Konsumgüter „Fühle im Herz der Kunden!“ und für Dienstleistungen „Träume in der Seele der Kunden!“ vgl. Sabel (1996).

Unternehmen mit einem guten Marketing orientieren sich nicht nach Innen und posaunen durch die Welt: Wir sind die BESTEN! Sondern sie richten sich nach Aussen und erklären glaubhaft: Wir erfüllen deine Bedürfnisse, helfen dir und lösen deine Probleme.

Aussenorientierung statt Innenorientierung, Kundenorientierung statt Unternehmensorientierung: Hier wird der Gegensatz <Kundenorientierung> ("Wir müssen unsere Kunden begeistern, damit sie bei uns Leistungen nachfragen") im Gegensatz zur <Technikorientierung> („Unser Produkt ist das Beste, deshalb werden sich ausreichend Abnehmer finden“) deutlich: Die Kunden wollen keine perfekt gedrillten Bohrer oder die technisch tolle Bohrmaschine, sondern Löcher in der Wand. Sie wollen keine technisch topausgerüstete Heizung, sondern Wärme.

Marketing ist also viel mehr als nur Werbung! Marketing meint die „in ihrer Aussage einfache, in ihrer radikalen Durchsetzung so schwierige Umkehr der Betrachtung aller Probleme, anstatt aus eigener Sicht aus der des Kunden unter Berücksichtigung der Konkurrenten, d.h. aus der Sicht des Marktes, für den das Angebot gilt, und nicht aus der Sicht der Firmen, die es gestalten.“ Sabel (1998), S. 203.
Die nebenstehenden Videos sind an der Hochschule Niederrhein zum Thema "Grundlagen des Marketing" aufgenommen worden. Hier werden dir die wesentlichen Grundlagen vermittelt.

Nochmals zur Wiederholung, plakativ hat das Sabel wie folgt ausgedrückt: Denke im Kopf der Kunden. Fühle im Herzen der Kunden. Träume in der Seele der Kunden (vgl. Sabel, 1996). Wenn du das beherzigst, dann kannst Du Marketing!

Wenn du das verinnerlichst und beachtest, dann gelingt dir Marketing. Die Kunden werden dann zum Mittelpunkt.
(Nachstehendes Bild (c) Peter Plaumann).
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Lernfeld 5: Die Kunden sind Mittelpunkt
Der Kunde sitzt gleich nebenan - wat soll der Quatsch?
Die interne Kundenorientierung ist ein wichtiger Erfolgsfaktor der Unternehmen!
Internes Marketing bezeichnet die Übertragung des Marketing-Konzeptes, bezogen auf die externen Kunden, auf unternehmensinterne Kunden.
Ziel des internen Marketing ist es, durch eine konsequente Kunden- und Mitarbeiterorientierung das Marketing als interne Denkhaltung durchzusetzen und die Unternehmensziele effektiv und effizient zu erreichen.
Der Kunde sitzt nebenan – Kundenzufriedenheit beginnt beim Mitarbeiter“ – Mit diesem Titel überschreiben Roland Bickmann und Marcus Schad ihr sehr lesenswertes Buch.
Und damit sprechen die Autoren das Phänomen des internen Marketing an: „Die Mitarbeiter sind Mittelpunkt! – oder: Die Mitarbeiter sind Mittel. (Punkt)?“
Für weitere Materialien zur Vertiefung und Übung nutze oben in der Schlagwort/Tagsuche den Tag "Interne Kunden".
Interne Kundenorientierung ist eine Voraussetzung für den Erfolg von Unternehmen. Im internen Marketing wird eine Verbindung der  Unternehmensfunktionen ‚Personalmanagement‘ und der Unternehmensphilosophie ‚Marketing‘ angestrebt, um die Zufriedenheit der Mitarbeiter zu erhöhen und dadurch eine größere externe Kundenorientierung zu realisieren:
Nur zufriedene Mitarbeiter sind dem externen Kunden gegenüber überhaupt und ‚optimal‘ kundenorientiert. Der Gedanke des internen Marketing wird von vielen Organisationen und Unternehmen nicht konsequent gelebt. Immer wieder ist die Rede davon, dass hier zu häufig ein Lippenbekenntnis geleistet würde, obwohl eine konsequente, schnelle und gute Umsetzung dringend notwendig sei.
Überträgt man die plakative Darstellung auf die Mitarbeiter so bedeutet dies: Denke im Kopf des Mitarbeiters! - Fühle im Herzen des Mitarbeiters! - Träume in der Seele des Mitarbeiters!
50er-Jahre: Die Nachfrage nach Produkten war größern als das Angebot. Auf den vorwiegenden Verkäufermärkten stand die  Produktions- und Distributionsorientierung im Vordergrund: Wie kann möglichst viel produziert werden und wie gelangt die Ware am einfachsten zum Kunden? Wann ist die Ware  verfügbar?
60er-Jahre: Das Angebot überstieg die Nachfrage, Käufermärkte entwickelten sich. Eine Verkaufsorientierung entwickelte sich aufgrund des Warenüberschusses.
70er-Jahre: Marketing wird Funktion der Unternehmensführung. Der Handel wird systematisch aufgebaut.
80er-Jahre: Marketingaktivitäten werden stärker aus der strategischen Brille betrachtet, Internationales Marketing etabliert sich.
90er-Jahre: Marketing wird stärker mit den anderen Funktionen im Unternehmen verbunden und es werden integrierte marktorientierte  Marketingkonzepte entwickelt.
2000er-Jahre: Marketing als „integriertes Marketing“ wird ganzheitliches Führungskonzept. Die Bedeutung von Kooperationen im Marketing treten in den Vordergrund und die zunehmende Virtualität findet auch im Marketing ihren Niederschlag. Nicht zuletzt aufgrund der steigenden Ansprüche der Kunden spielt die zunehmende Individualisierung des Marketings eine große Rolle.
2010er Jahre: Die Netzwerkorientierung gewinnt im Marketing an Bedeutung (Web 2.0, Soziale Netzwerke).
Dekorativ
Etwas in das Gehirn stopfen
Aktuell: Content- & Viral-Marketing werden entwickelt. Content Marketing bedeutet, dass Inhalte im Marketing wichtiger werden, also stärker informierende, beratende und unterhaltende Inhalte für die Zielgruppen bereitgestellt werden. Viral-Marketing nutzt überraschende und ungewöhnliche Botschaften, um eine große Breite in der Öffentlichkeit zu erlangen.
Hier findest du eine gute Übersicht zur Marketing Evolution, eine aussagekräftige Infografik.
Gehirngerechtes Lernen: So kannst du dir beispielsweise mit einer Geschichte die Historie einfach merken. Noch besser: du denkstdie selber eine Geschichte aus. Der Erfolg: du wirst die Inhalte nie wieder vergessen :-) und z.B. in einem Gespräch bzw. einer Prüfungssituation sehr gut abrufen können.
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Tipps für die Prüfung:  Marketing ist für die Wahlqualifikation besonders wichtig.
Ein besonderer Stellenwert wird auch im Lernfeld der Marktforschung eingeräumt. Dabei steht der Kunde im Mitttelpunkt. Den gesamten Kundenbindungsprozess kannst du nur dann sehr gut gestalten, wenn Du die Kunden kennst und beurteilen kannst, wie sie sich verhalten.
In Prüfungen ist häufig auch die Preis- und Kommunikationspolitik ein Schwerpunkt.
Hier solltest du dich besonders gut auskennen.

Tipps für die Praxis: Ganz besonders wichtig ist Marketing für die Praxis. Man könnte sagen: Ohne gutes Marketing geht weniger bis gar nichts.
Aktivierender, motivierender Unterricht - aktivierendes, motivierendes Lernen

Entwickeln Sie Ihr persönliches Konzept. Beachten Sie insbesondere
  • Aufbau / Struktur von Portalen, Kursen, Seiten im Lernmanagementsystem
  • Auswahl von Medien
  • Ansprache der Lernenden
Nutzen Sie als aktivierende und motivierende Aspekte:
  • Eine aktivierende und motivierende Ansprache.
  • Die Gestaltung von Medien, Materialien und Kursen - auch Layout, Design, Formen, Farben ... .
  • Machen Sie Medien nicht mit "großflächigen" Icons von Ilias_Moodle_&_Co zugängig , sondern binden Sie diese über informative und motivierende Texte mit ein.
  • Nutzen Sie diese Methode (versteckte Medien, versteckte Links) auch, um "Zusatznaviagtionen" zu verwenden.
Nachfolgend ein Beispiel zu "versteckte Medien, versteckte Links".
Nutzen Sie als aktivierende und motivierende Aspekte weiterhin:
  • Bilder und Geschichten.
  • Videos, z.B. auch Bildschirmvideos.
  • Podcasts (Audio).
  • H5P (H5P ist eine Software um kreative und interaktive Inhalte zu erstellen, z.B. Übungen. Eine sehr gute Lösung, die bei entsprechendem Plugin bei Ilias_Moodle_&_Co genutzt werden kann. Kostenlos. Beispiele: Lernkarten, Lückentext, Kreuzworträtsel, Drag & Drop, interaktives Video, Image Hotspots, Quiz, Branching Scenarios - Entscheidungen fällen und Wege wählen ... ).
  • ... ... ...
Fazit: In diesem Sinne: N U T Z E N   S I E    D I E    H I E R    B E R E I T G E S T E L L T E N  Materialien.
Die Wirkung: Inhatlich geprägt wie eine Webseite und nicht wie ein Lernmamagementsystem.

Beziehen Sie Fachkräfte (z.B. Design) mit ein, dann sieht das Ergebnis so aus:

Dateien zum Download