4.5 Cash us de Täsch - die Zahlungsabwicklung

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Zahlungsformen 

Zahlungspflichtiger und Zahlungsempfänger benötigen kein Konto.

Zahlung von Hand zu Hand
  • Zahler kann Quittung als Beweisurkunde verlangen
  • Überbringer darf Zahlung in Empfang nehmen, wenn er Ware mit Quittung bringt
Bargeldversand mittels Boten
  • Expressbrief
    • Versendung von Bargeld mittels Expressbrief durch Postboten
    • Haftung bis 500 Euro im Fall von Verlust oder Beschädigung
    • Info:
      • Transportversicherung bis 25.000 Euro gegen Aufpreis möglich
      • Auch für Wertgegenstände oder Wertpapiere
Postbankgeldversand (Western Union Geldtransfer, ehemals Minuten-Service und Postanweisung)
  • Zahler zahlt bei der Postbank Bargeld ein mit dem Auftrag, es dem Empfänger bar auszuzahlen. Empfänger kann Geld schon wenig später in einer Filiale der Deutschen Post AG oder in einer Western Union Agentur entgegennehmen.
Zahlungspflichtiger oder Zahlungsempfänger benötigen ein Konto

BAREINZAHLUNG - EMPFÄNGER BENÖTIGT KONTO

Zahlschein
  • Bar eingezahlter Betrag wird dem Konto des Empfängers gutgeschrieben
  • Ggf. muss Zahler ein Entgelt entrichten
  • Info: 2 Bestandteile: Original und Kopie (Durchschlag)
Postnachnahme
  • Zahlschein in Verbindung mit Nachnahme
  • Vorgehensweise
    • Inhaber eines Girokontos verschickt Ware über die Post.
    • Der Empfänger der Ware erhält die Ware gegen Barzahlung.
    • Dem Empfänger der Zahlung wird die Zahlung auf seinem Konto unter Abzug von Gebühren gutgeschrieben.

BARAUSZAHLUNG - ZAHLUNGSPFLICHTIGER BENÖTIGT EIN KONTO

Zahlungsanweisung zur Verrechnung
  • Abbuchung vom Konto des Zahlers und Barauszahlung an Empfänger
  • Vorgehensweise
    • Kunde der Bank erteilt eine Zahlungsanweisung zulasten seines Girokontos.
    • Natürlichen Personen kann der Betrag unter Vorlage des Personalausweises gegen Gebühr am Bankschalter bar ausgezahlt werden
Barscheck
 
  • Bei Vorlage des Barschecks wird dem Inhaber des Schecks der Betrag bar ausgezahlt
  • Wichtig: Nur das bezogene Geldinstitut ist berechtigt, die Zahlung in bar zu leisten. (Siehe Teil 2 dieser Lerneinheit)
  • Manche Banken akzeptieren keine Barschecks
Unbare Zahlung ⇒ Zahlungspflichtiger und Zahlungsempfänger benötigen beide ein Girokonto.

SEPA-ÜBERWEISUNG
  • Schuldner weist seine Bank an, sein Konto mit einem Betrag zu belasten, der danach dem Konto des Zahlungsempfängers gutgeschrieben wird.
  • Arten:
    • Einzelüberweisung
    • Sammelüberweisung (Überweisung vieler unterschiedlicher Beträge an verschiedene Empfänger durch 1 unterschriebenen Überweisungsauftrag mit Gesamtsumme)
    • Dauerauftrag - Zahler beauftragt sein Kreditinstitut, zulasten seines Kontos regelmäßig (zu einen festen Termin) gleichbleibende Beträge an denselben Empfänger zu überweisen
  • Benötigt werden für die Sepa-Überweisung:
    • IBAN = International Bank Account Number
    • BIC = Bank Identifier Code (bei Überweisungen in SEPA-Länder nicht erforderlich)
  • Elektronischer Datenaustausch (EDI) ermöglicht Online-Abwicklung
  • Überweisungsbeleg früher 2 Bestandteile: Original und Durchschlag; mittlerweile z. T. nur Original, da alle Daten auf den Kontoauszügen des Empfängers und des Zahlers einsehbar
SEPA-LASTSCHRIFT
  • Zahler ermächtigt Gläubiger direkt oder seine Bank Beträge von seinem Konto abzubuchen
  • Geeignet für häufig wiederkehrenden Zahlungen zu unterschiedlichen Zeitpunkten (Versicherungen, Rundfunkbeitrag, Telefonkosten etc.).
  • Arten:
    • SEPA-Basislastschrift (ähnlich früherer Einzugsermächtigung)
      Kontoinhaber ermächtigt Gläubiger, Forderungen einzuziehen. Zahler kann innerhalb von 8 Wochen widersprechen.
    • SEPA-Firmenlastschrift (ähnlich früherer Abbuchungsauftrag)
      Kontoinhaber ermächtigt seine Bank, Lastschriften des Gläubigers ohne vorherige Rückfrage abzubuchen. Abbuchungsauftrag gilt bis Widerruf. Zahler kann einer Belastung nicht widersprechen. Hinweis: Verbraucher sind von der Nutzung ausgeschlossen.
Hinweis:
Auch der Verrechnungsscheck gehört zu den Möglichkeiten der bargeldlosen Zahlung.
  • Enthält Vermerk „Nur zur Verrechnung“, d. h. keine Barauszahlung
  • Scheckbetrag wird dem Konto des Inhabers/Überbringers gutgeschrieben
  • Mehr dazu in Teil 2 dieser Lerneinheit
Bargeldlose Zahlung: Elektronischer Zahlungsverkehr ohne Karte.

ONLINE-BANKING (INTERNETBANKING / HOMEBANKING)
  • Ermöglicht es dem Kontoinhaber sämtliche Zahlungsvorgänge am PC oder Smartphone über das Internet abzuwickeln.
  • Der Kontoinhaber kann in einem geschützten Bereich beispielsweise Überweisungen vornehmen, SEPA-Lastschriften zurückgeben oder Daueraufträge einrichten.
  • Die Aufträge werden mit Hilfe einer elektronischen Unterschrift unterzeichnet. Hier haben sich in Deutschland mehrere Verfahren etabliert: u.a.
    • PIN/TAN (mit Papier-TAN-Liste, TAN-Generator oder SMS-TAN)
    • Homebanking Computer Interface (HBCI) oder
    • Financial Transaction Services (FinTS) mit Legitimation per Chipkarte oder Schlüsseldiskette.
Für Interessierte:

Homebanking Computer Interface (HBCI) ist ein offener Standard für den Bereich Electronic Banking und Kundenselbstbedienung. Er wurde von verschiedenen Bankengruppen in Deutschland entwickelt und vom Zentralen Kreditausschuss (ZKA; heute Die Deutsche Kreditwirtschaft) beschlossen. HBCI ist eine stan-dardisierte Schnittstelle für das Homebanking. Dabei werden Übertragungsprotokolle, Nachrichtenformate und Sicherheitsverfahren definiert.


ONLINE-BEZAHLDIENSTE
  • online-Bezahldienste sind speziell für Geldtransaktionen in e-Commerce (Internethandel) entwickelt worden.
  • Die Abwicklung der Zahlung erfolgt über den Online-Bezahldienst.
  • Zur Nutzung benötigt Online-Händler und der Kunde ein Benutzerkonto beim Online-Bezahldienst.
  • Wird vom Online-Händler die Zahlweise angeboten, wird der Kunde bei der Wahl dieser Zahlungsart auf die Homepage des Zahldienstes weiter geleitet, auf der die Bezahlung bestätigt wird.
  • Der Bezahldienst überweist dann die fällige Summe an den Online-Shop und zieht diese Summe später vom Girokonto des Kunden ein oder belastet die hinterlegte Kreditkarte.
  • Anbieter: PayPal, ClickandBuy, PostPay, Amazon Payments etc.
Vorteile:
  • Keine Übermittlung von Bank- oder Kreditkartendaten an den Online-Händler
  • in den meisten Fälle für Privatnutzer kostenlos
Risiken und Nachteile:
  • Phishing-Attacken möglich
  • Nach Passwortdiebstahl sind Einkäufe ohne Bankdaten möglich
  • Daten liegen bei manchen Anbietern auf Servern in anderen Ländern bspw. den USA
DEBITKARTEN

Eine Debitkarte ist eine Bankkarte (ec- oder Maestro-Karte) einer deutschen Bank, mit der bargeldlos bezahlt werden kann. Jede Bezahlung mit der Debitkarte wird zeitnah vom Girokonto abgebucht.

2 Möglichkeiten der Nutzung
  • ELECTRONIC CASH
    • Bezahlung mit Karte und PIN
    • Ablauf:
      • Einlesen der Kartendaten und der PIN (persönlichen Geheimzahl -PIN=Personal Identification Number)
      • Aufbau einer Online- oder Telefonverbindung zum Netzbetreiber, der bei der entsprechenden Autorisierungszentrale der zuständigen Bank den Betrag anfragt und die (verschlüsselt mit übermittelte) PIN überprüfen lässt.
      • Meldung über das Prüfungsergebnis. Falls die Karte nicht gesperrt ist und der Verfügungsrahmen der Karte oder das Kontoguthaben die Zahlung zulassen wird ein OK zurück ans Terminal gemeldet
      • Gutschrift des Zahlungsbetrages auf dem Konto des Zahlungsempfängers
  • Bezahlung mit Karte und Unterschrift
  • Ablauf:
    • Einlesen der Kartendaten
    • Eingabe des Zahlungsbetrags zur Erstellung eines Lastschriftbelegs
    • Unterschrift des Zahlungspflichtigen auf dem Lastschriftbeleg
    • Legitimationsprüfung (Unterschriftenvergleich)
    • Lastschrift auf dem Konto des Zahlungspflichtigen
    • Karte hat Legitimationsfunktion
  • Vorteil:
    • Geringe Kosten für den Zahlungsempfänger durch Wegfall der Autorisierungsgebühr
  • Nachteile:
    • Zahlungsrisiko durch Widerspruchsrecht des Karteninhabers
    • Betrugsrisiko und dem Zahlungsausfall-Risiko, da unbemerkt auch gesperrte und gestohlene Karten eingesetzt werden können. Auch hier kann der Kunde oder die bezogene Bank die Lastschrift zurückgeben.
  • KREDITKARTE
    • Bargeldlose Zahlung gegen Vorlage und Prüfung der Karte sowie Übertragung der Kartennummer und Unterschrift auf der Abrechnung
      • bei allen der Kartenorganisation angeschlossenen Unternehmen
      • Barabhebungen
      • Für Kunden mit einwandfreier Bonität und bestimmtem Jahreseinkommen
      • Jahresgebühr für Karteninhaber
      • Monatliche Abrechnung mit dem Karteninhaber (Art zinsloser Kredit)
      • Kosten des Zahlungsempfängers: 2 -10% des Rechnungsbetrages
Hinweis:
Auch die Geldkarte gehört noch zu den Möglichkeiten der elektronischen Zahlung mit Karte.
  • Die Zahlung erfolgt aus einer vorher aufgeladenen elektronischen GeldBörse. Die Legitimation erfolgt rein über den Besitz der Karte, PIN oder Unterschrift werden nicht benötigt, was die Zahlung beschleunigt und den Einsatz in Automaten erleichtert.
Vorteil:
  • Schnelles und anonymes Bezahlen ohne PIN und Unterschrift
Nachteile:
  • Verlustrisiko für Karteninhaber
  • Zahlungsempfänger Zusätzliche Kosten für Kartenleser
Prozubi, 27.02.2015, 2:23 Minuten