02 Prüfungen meistern

Prüfungen stellen gute Chancen dar einmal zu zeigen, was in Ihnen steckt. Starten Sie mit viel PS wie Planung und Selbstvertrauen in die Prüfungsvorbereitung. Wenn Sie folgende Mottos beherzigen, dann wird das schon gut gelingen.

1. Gut geplant ist halb gewonnen: Orientieren Sie sich genau, wann welche Prüfungen  anstehen und was  in der Prüfungsordnung geregelt ist. Beachten Sie auch, was Ihnen Ausbilder und Prüfer mitteilen. Werden Sie sich über Ihre persönlichen Ziele klar (z. B. Noten) und planen Sie die Vorbereitungszeit ganz konkret mit Terminen und Inhalten.
2. Gut sortiert ist schnell kassiert: Optimieren Sie Ihre Prüfungsvorbereitung mit vollständigem und gut aufbereitetem Material. Wählen Sie sich ein »Leitmedium« aus: Arbeiten Sie lieber digital oder mit Papier? Wählen Sie eine gut strukturierte Ablageform für Ihre Materialien: Aktenordner, Hängeregister, digital auf einem Speichermedium, Ablage im Internet (Cloud), chaotische Ablage (bitte googeln).
3. Gut gelaunt ist gut gelernt: Comenius, der Verfasser der »Didactica Magna«, hat bereits 1657 erkannt : »Alles, was beim Lernen Freude macht, unterstützt das Gedächtnis« ... und trägt so zum Prüfungserfolg bei.
4. Gut im Team ist rasch erledigt: Lerngruppen unterstützen die Prüfungsvorbereitung und steigern den Prüfungserfolg erheblich.
5. Gut entspannt ist klar ein Vorteil: Selbstwirksamkeit, Selbstvertrauen, der Glaube an sich selber, das ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Prüfung. Legen Sie regelmäßig Arbeitspausen ein. Lernen Sie nicht bis zur letzten Minute, sondern entspannen Sie an den letzten Tagen vor der Prüfung.
6. Gut verstanden ist halb gelöst:  Lesen Sie erst in Ruhe und vollständig die Aufgabenstellung. Markieren Sie die wesentlichen Aspekte und machen Sie sich einen kleinen Plan. Nehmen Sie sich etwas Zeit und legen Sie erst dann los.

Fazit: Schriftliche und mündliche Prüfungen meistern Sie professionell, wenn Sie systematisch planen und strukturiert vorgehen. Das A und O ist die richtige Selbstmotivation und eine bestmögliche Vorbereitung. Und die fängt schon bei der Mitschrift an.
(Vgl. Heister, W.; Finke, M. (2016): Der Prüfungs-Coach. Stuttgart: Schäffer-Poeschel).

Das Verhalten in Bezug auf und während einer Prüfung ist wesentlich von den eigenen Gedanken geprägt. Selbstwirksamkeit ein Hauptschlüssel, der den Erfolg einer Prüfung mitbestimmt. Selbstwirksamkeit ist die innere Überzeugung, eine Prüfung bewältigen zu können.
Eine solche Überzeugung fällt natürlich nicht vom Himmel. Es ist nicht so, dass du eines Morgens aufstehen und plötzlich ist die Selbstwirksamkeit da. Vielmehr ist es eine innere Haltung, die im Laufe der Zeit wächst.
Ein wichtiges Mittel zur Minderung der Prüfungsangst ist eine sehr gute Prüfungsvorbereitung. Wer sich optimal auf eine Prüfung vorbereitet, fühlt sich fit und hat tendenziell weniger Prüfungsangst. Bereite dich nach folgendem Schema auf die Prüfung vor:

• Material vorbereiten (25 % der Zeit): Unterlagen vom Ausbilder, Bücher eigene Mitschriften prüfen.
• Aufbereitung des Lernstoffs (40 % der Zeit): Lernmaterialien zusammenführen, Lernstoff strukturieren und in Zusammenhänge bringen, Verständnisfragen klären, Zusammenfassungen erstellen.
• Einprägen (25 % der Zeit): Einprägen und üben, z.B. Prüfungsfragen IHK.
• Wiederholung (10 % der Zeit): Überblick behalten, Wissen festigen, Probeaufgaben.

Achtung: Die Prüfungsangst steigerst du garantiert mit:

• … dem Lernen in letzter Minute zu beginnen.
• … unstrukturierten, chaotische Lernunterlagen.
• … wenig Bewegung, wenig Schlaf, schlechte Ernährung, wenig Flüssigkeitszufuhr in der Zeit der Prüfungsvorbereitung.
• … zu wenig Pausen beim Lernen, undiszipliniertes Arbeiten, Störungen beim Lernen.
• … dauernden Gesprächen mit anderen Prüflingen, die dich nur nervöser machen.
• ... mit monotonem, interesselosem Lernen.

Tipp: Schau mal bei YouTube vorbei: Stichwort Prüfungsangst.

Acht Tipps, um eine schlechte Klausur hinzulegen

• Plane zeitlich so knapp, dass du Sekunden vor Prüfungsbeginn vor Ort bist.
• Überfliege die Aufgabenstellung, das reicht.
• Achten nicht auf Rechtschreibung, Grammatik, Zeichensetzung.
• Schreib nur in Stichworten, ganze Sätze braucht kein Mensch mehr.
• Schreiben unleserlich dann werden die Fehler auch nicht so schnell erkannt.
• Wenn du nicht sicher bist, ob Lösungsweg A oder Lösungsweg B der richtige ist, dann schreib einfach beide hin. Der Prüfer kann ja dann auswählen.
• Runden Rechenergebnisse stets auf ganze Zahlen ohne Nachkommastellen auf.
• Gib den Prüfungsbogen so schnell wie möglich ab, dann ist die Tortur vorbei.