1.9 Arbeite diszipliniert und belohne Dich angemessen

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Disziplin ist ein wichtiger Faktor, damit Sie zum Lernerfolg kommen. Der erste Schritt dahin: Machen Sie sich den Sinn des Lernens konkret klar:
  • Warum macht es Sinn das Wissen etc. zu lernen, das Sie gerade bearbeiten?
  • Was bringt es Ihnen?
  • Wann und wozu können Sie es nutzen?
Erst wenn Sie diese Fragen für sich positiv beantwortet haben, fällt Ihnen das disziplinierte Lernen leichter und Sie können nachhaltige Lernerfolge erzielen:
 
  • Machen Sie einfach einen ersten Schritt, nehmen Sie sich etwas vor, vielleicht eine mittelgroße Angelegenheit, bei der Sie sich diszipliniert verhalten wollen und steigern Sie dies mit der Zeit.
  • Disziplin verstärkt man nur mit kleinen Schritten.
  • Eine Verschriftlichung (Aufschreiben) Ihrer Ziele in Sachen Disziplin ist sehr hilfreich.
  • Suchen Sie sich jemanden, der Ihnen behilflich ist, diszipliniert zu arbeiten bzw. mit dem Sie zumindest darüber sprechen können und der Ihre Fortschritte lobt.
  • Versüßen Sie sich das "disziplinierte Lernen" mit Belohnungen.
  • Sport unterstützt generell dabei, Disziplin auch in anderen Bereichen zu erwerben.
  • "Programmieren" Sie durch Meditation o.Ä. Ihr Bewusstsein/Unterbewusstsein auf Ihr Disziplinziel.
 
Und wenn es einmal nicht so gut funktioniert mit der Disziplin? Oder wie ist es mit Kandidaten/Kandidatinnen, die Sorge haben, sich selber zu beschummeln?
 
Nun, für die gibt es ja noch die schriftliche Sündenliste. Diese soll einem die Disziplinlosigkeit schwarz auf weiß vor Augen zu halten:
 
Legen Sie sich eine Liste auf einem Blatt Papier an (es empfiehlt sich nicht, diese digital anzulegen, damit sie nicht im Falle der Nutzung erneut abgelenkt sind). Immer wenn Sie gegen eine gesetzte Disziplin verstoßen (z.B. nicht im Internet surfen), machen Sie einen Strich auf dieser Liste. Definieren Sie, ab wie vielen Strichen Sie "bestraft" werden und womit. Z.B. Bei mehr als 7 Verstößen geht es am Wochenende nicht zum Pizzaessen.
 
Das Gegenstück dieses Vorgehens wird im nächsten Kapitel behandelt. Es ist die Belohnungsstrategie.
Die äußerst wirksame Strategie des Kriminalautors Raymond Chandler für Sie:
 
Das Prinzip lautet:
  • Schreiben oder Nichtstun,
  • Lernen oder Nichtstun,
  • Lesen oder Nichtstun ... ,
je nachdem, welche Aufgabe ansteht.
 
Die Regeln sind ganz einfach:
Regel 1: Sie müssen nicht schreiben (lernen, lesen ...).
Regel 2: Sie dürfen nichts anderes tun.
 
Der Rest ergibt sich sozusagen von Selbst.
 
Der Trick wirkt wie bei Kindern: Damit es Ihnen nicht zu langweilig wird, fangen Sie automatisch an, etwas zu tun (vgl. Baumeister u.a., 2012, S. 292)
Ein gutes Mittel für erfolgreiches Lernen ist immer noch eine vielversprechende Belohnung.
 
Ich habe verstanden: Das Lernen an sich ist belohnungsbasiert. Das Gehirn besitzt ein sehr effektives internes Belohnungssystem. Es belohnt mit Hilfe chemischer Substanzen. Durch dieses Belohnungssystem ist das Gehirn darauf trainiert, nur solche Strategien und Verhaltensweisen weiterzuverfolgen, die langfristig Erfolg oder Belohnung versprechen. Chemische Belohnungssubstanzen werden dann vermehrt ausgeschüttet, wenn eine Gefahr abgewendet oder eine besondere Hürde überschritten wird.
 
Hinzu kommen Belohnungen, mit denen Sie sich selber beschenken können. Sie sollten sich immer unmittelbar nach dem Erreichen des festgelegten Ziels belohnen. Belohnen Sie sich nicht, wenn Sie das Ziel nicht erreicht haben
 
Eine angemessene Belohnung kann z. B. sein:
 
  • Essen und Trinken, z. B. ein Abend beim Lieblingsitaliener,
  • Wellness, z. B. ein Saunabesuch,
  • Lesen und Musik, z. B. der Kauf einer CD,
  • Mappen, wertvolle Stifte, besonderes Papier.
Dekorativ
Eine leckere Mahlzeit ist eine gute Belohnung | (c) Peter Plaumann