1.6 Elaborieren, also Wissen breit treten

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Die Lern- und Behaltensleistung kann generell mittels Elaboration (= die bewusste Bearbeitung von Informationen zum Zwecke der erneuten, besseren Speicherung; Elaboration; Verb = elaborieren ) gesteigert und durch Memorieren positiv beeinflusst werden. Auch der Abruf der Informationen wird so positiv beeinflusst.
Das heisst in einfachen Worten: Wenn du über etwas nachdenkst, etwas von allen Seiten durchdenkst und betrachtest, dann lernst du.
Das Bedeutet auch, "Nachschlagen" geht immer: Wenn du zu müde und zu unmotiviert zum intensivem Lernen bist, geht googlen immer. Elaboriere Inhalte, indem du sie im Internet nachschlägst und damit breit trittst. Dabei bleibt mehr im Gedächtnis hängen als du vermutest!
Die bewusste Bearbeitung bedeutet: Tritt den Lernstoff breit, arbeite ihn differenziert aus, setze die Inhalte in andere Kontexte etc. und verfestige sie damit im Gehirn. Bei der Bearbeitung  wird der zu lernende Stoff im Gehirn/Gedächtnis vertieft gespeichert und setzt sich fest. So lernst du gut, schnell und nachhaltig. Hier gilt der Ausspruch des bekannten Neurowissenschaftlers Manfred Spitzer: Lernen bedeutet, über etwas nachdenken. Immer, wenn du Inhalte auch nur bearbeitest, lernst du automatisch.
 
Folgende Methoden der Bearbeitung haben sich in der Lernpraxis bewährt:
  • Bilder: Informationen bilden sich mit Bildern besser ein. Das Gedächtnis hat eine Vorliebe für Bilder.
  • Filmszenen: Das gilt auch für Filmszenen, mit denen du bestens Fachwissen speichern kannst.
  • Geschichten: So ist es auch bei Geschichten, insbesondere solche, die du dir selber ausdenkst.
  • Gespräche: Spreche über den Lehrstoff. Rufe dabei dein Wissen ab, rede darüber. Variere es gedanklich und speichere es erneut, wodurch die Festigkeit des Behaltens im Gedächtnis gestärkt wird.
  • Vorträge: Vermittele den Stoff anderen,  z.B. Freunden, Mitlernern.
  • Lernposter: Z.B. Strukturen, Fachbegriffe, Vokabeln (zu kaufen z.B. hier)
  • Mind Maps: Nutze beide Gehirnhälften und denke besonders assoziativ.
  • Spickzettel: Die Erstellung eines Spickzettels und dessen Verinnerlichung hilft vielen beim Lernen.
  • Übungen: Denke dir auch selber Übungsaufgaben aus und verinnerliche damit den Stoff.
  • Zusammenfassungen: Und zwar gut strukturiert, gut formuliert, in sich logisch und teils auch grafisch.
Einen hohen Anteil unseres Wissens lernen wir nebenbei. Also beispielsweise, wenn wir uns über etwas unterhalten. Oder, wenn wir im Internet googlen, weil wir nach anderen Quellen suchen: Lernen bedeutet, über etwas nachdenken. Und das tut man, wenn man Inhalte elaboriert.
 
Stelle elaborierend auch persönliche Bezüge her. Steigere damit die Selbstbezogenheit des Wissens. Wenn du dir beispielsweise unterschiedliche Marketingstrategien einprägen möchtest, so tue dies am Beispiel deines Lieblingsdiscounters.
Dekorativ
(c) Peter Plaumann