11.4. Wir sind zertifiziert, und nun?

Das Qualitätsmanagement

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Die Zertifizierung - Qualitätsmanagement

Qualitätsmanagement

Für Unternehmen ist die Qualität von Produkten und Dienstleistungen ein wichtiger Faktor, um auf dem Markt gegenüber den Konkurrenten wettbewerbsfähig zu sein.

Im Rahmen des Qualitätsmanagements erstreckt sich die Qualität nicht nur auf die hergestellten Produkte und durchgeführten Dienstleistungen, sondern auch auf die Prozesse hinsichtlich der Erstellung der Produkte. Das Qualitätsmanagement bezieht sich somit auf alle Geschäftsprozesse innerhalb eines Unternehmens.

Für die Qualität der Produkte und Dienstleistungen sind fehlerfreie und optimierte Geschäftsprozesse eine wichtige Voraussetzung. Dies gilt für die Kernprozesse als auch für Unterstützungs- und Leitungsprozesse. Das Qualitätsmanagement kann durch externe Dienstleister überprüft und bestätigt werden.

Zertifizierung

Bei einer Zertifizierung werden Arbeitsprozesse eines Unternehmens anhand vorgegebener Kriterien von einer unabhängigen Zertifizierungsgesellschaft überprüft. Wenn die vorgegebenen Kriterien erfüllt sind, dann wird dies durch ein Gütesiegel, Gütezeichen oder durch ein Zertifikat bestätigt.

Die Kriterien für Zertifizierungen werden durch Qualitätsnormen (für die gesamte Wirtschaft einheitliche Regeln) festgelegt. Beispiele für Qualitätsnormen sind:
  • DIN EN ISO 9001
    Anforderungen an Qualitätsmanagementsysteme
  • DIN EN ISO 14001
    Anforderungen an Umweltmanagementsysteme
  • EMAS
    Instrument der Europäischen Union zur kontinuierlichen Verbesserung der Umweltleistung von Unternehmen.
 
Unternehmen erhoffen sich durch eine Zertifizierung u.a.
  • Erhöhung der Marktchancen durch Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit und Erhöhung der Kundenzufriedenheit
  • Steigerung des Gewinns durch Reduzierung der Kosten bei optimierten Abläufen und die Aufdeckung von Verlusten und Potentialen durch den Einsatz von Kennzahlen
  • Imagegewinn einer ISO Zertifizierung
 
Es kann aber auch externe Gründe für eine Zertifizierung geben.
  • Kunden fordern, dass ein Zertifikat vorgelegt wird, um weiterhin als Lieferant berücksichtigt zu werden.
  • Bei Ausschreibungen von Städten und Kommunen wird explizit gefordert, das Qualitätsmanagement darzulegen.

Das Audit

Um eine anerkannte Zertifizierung zu erhalten hat sich ein Unternehmen einem Audit zu unterziehen.

Unter einem Audit versteht man die geplante, systematische Überprüfung des Qualitätsmanagementsystems durch einen Soll-Ist-Vergleich nach vorgegebenen Normen. Ein externes Audit wird von einer Zertifizierungsstelle durchgeführt. Ist die Überprüfung erfolgreich, dann ist das Unternehmen zertifiziert und erhält ein Zertifikat.

Ein internes Audit wird betriebsintern durchgeführt, meist von einem geschulten Mitarbeiter. Häufig dient es der Vorbereitung auf die Zertifizierung durch ein externes Audit.

1. Das Voraudit (optional)

Dient der Vorbereitung auf eine Zertifizierung.

2. Dokumentenprüfung

Die Zertifizierer prüfen, ob die Dokumentationen der Geschäftsprozesse den normierten Vorgaben entsprechen.

3. Zertifizierungsaudit

Die Zertifizierer beurteilen die praktische Wirksamkeit der Geschäftsprozesse anhand der Normen.

4. Zertifikatserteilung

Wenn das Zertifizierungsaudit positiv abgeschlossen ist und der Zertifizierer die Empfehlung zur Zertifikatserteilung ausgesprochen hat, prüft die Zertifizierungsstelle die ordnungsgemäße Durchführung des Verfahrens und fertigt das Zertifikat aus. In dem Zertifikat wird bestätigt, dass die Geschäftsprozesse eines Unternehmens den Qualitätsnormen, bspw. denen der DIN Iso 9001, entsprechen.

5. Überwachungsaudits

Zur Überprüfen der Ergebnisse aus dem Zertifizierungsaudit und zur kontinuierlichen Optimierung der Geschäftsprozesse wird jährlich ein Überwachungsaudit durchgeführt.

6. Re-Zertifizierung

Mit der Re-Zertifizierung, in der Regel nach drei Jahren, setzt das Unternehmen den Verbesserungsprozess dauerhaft fort und dokumentiert seinen Partnern und Kunden nachhaltig die Standards im Unternehmen.